Altstadtwohnhäuser
Eine intakte, gesunde Altstadt bedingt einen ausgewogenen Unterhalt ihrer Liegenschaften. Dabei darf nicht ein Teil auf Kosten des andern “belebt” werden müssen. Damit kleine Betriebe und kleine Läden wieder vermehrt existieren können, braucht es die Wohnnutzung und damit entsprechend gute Wohnbedingungen. Die Altstadt von Solothurn bietet hierzu eine ideale Umgebung und eine grosse Chance. Sie bedeutet:
Historische Bausubstanz erhalten, sanieren und revitalisieren. Leerstände in den Ortskernen verhindern. Das sind Massnahmen zur wichtigen Reduktion der Bodenversiegelung. Altstadtwohnen gegen Zersiedelung, für Verdichtung ist eine wunderbare Chance. Denn für die Herstellung von bestehenden Gebäuden wurde bereits viel Energie investiert. Wenn wir diese noch immer vorhandene graue Energie bewusst und vermehrt nutzen, anstatt ausschliesslich neue Energie für einen Neubau aufzuwenden, leisten wir einen Beitrag zur CO2-Reduktion. Das heisst: Den Bestand entwickeln und Verantwortung für Gebäude übernehmen, dessen Zeitspannen weit über unsere eigene hinausgeht.
Bewohnte Altstadthäuser tragen zu einer wirklich lebendigen Atmosphäre auf Gassen und Plätzen bei. Und: Die Geschichte vieler Altstadthäuser wird durch ihre Bewohnenden und Gewerbetreibenden lebendig gehalten und weitergeschrieben.
Als Familie, deren Vorfahren bereits vor rund 100 Jahren als Uhrmacher in der Solothurner Altstadt wohnten, machen wir seit circa 35 Jahren auf die grundlegende Bedeutung des Altstadtwohnens für die Altstadtliegenschaften und damit für die Altstadt aufmerksam.
Herzlichen Dank all jenen, die uns dabei wohl gesinnt waren und es weiter sind.
Stärken sie Menschen, die sich einzeln, partnerschaftlich oder als Familie direkt für den Erhalt und die Weiterentwicklung von Altstadthäusern als Wohnraum und fürs Kleingewerbe in der Altstadt einsetzen;
- Stärken sie das Bewusstsein für die Einzigartigkeit der Altstadtwohnungen: Jede einzelne Altstadtliegenschaft hat ihre Geschichte. Als Bewohner und/oder Besitzerin sind sie Teil dieser und tragen persönlich eine besondere Verantwortung.
- Interessieren sie sich fürs neue Altstadtwohnen.
- Setzen sie sich in Gesprächen und durch ihre Haltung fürs Wohnen in der Altstadt von Solothurn ein.
Es braucht
- eine wieder markant bessere Positionierung der Altstadt als Wohnraum;
- Menschen, welchen die Altstadt als Wohnraum wertvoll ist;
- Politiker und Behörden, welche die Altstadt als Wohnraum positionieren, fördern und entwickeln;
- eine Sensibilisierung auf die Problematik, beispielsweise durch jump-tv, Schweizer Radio SRF;
- den Einsatz, Erhalt, Unterhalt und die Weiterentwicklung von Altstadtliegenschaften als Wohnhäuser. Dabei können das Netzwerk Altstadt beziehungsweise der Verband für Raumplanung (Espace Suisse) Unterstützung sein.
Eher weg vom Einmieten grosser Geschäftsketten und Büros, vermehrt hin zur Wohnnutzung der Obergeschossen der Altstadtliegenschaften.
Dadurch könne die Gewerbefläche im Erdgeschoss auch zu einem tieferen Zins abgegeben werden. “So haben auch kleine Läden und innovative, junge Projekte, eine Chance zu bestehen”, unterstreicht Heidi Haag, Leiterin Geschäftsstelle Netzwerk Altstadt in der Solothurner Zeitung vom 20.2.2016.
Vergleiche: Netzwerk-Altstadt.ch
und:
Schlussbericht über die Forschungstätigkeit Netzwerk-Altstadt
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